Vier Jahre Weltumsegelung: Der Kindheitstraum von Paul Piendl
„Ich wollte so lange westwärts segeln, bis ich von Osten wieder nach Europa komme.“ VORTRAG VON PAUL PIENDL Samstag, 5. Oktober 2024, 19.30 Uhr Ort: Wirtshaus am Kirchsteig, Saal im OG Am Kirchsteig 30, 86911 Dießen am Ammersee Eintritt frei. Spenden erbeten. Anmeldung bitte unter: NaturUmwelt@heimatverein-diessen.de
Der heute 26-jährige Segler und Bootsbauer-Geselle Paul Piendl aus Schondorf am Ammersee hat schon in jungen Jahren am Ammersee mit dem Segeln begonnen und sich schnell für diese Sportart begeistert. Es war das Buch von Rollo Gebhard „Ein Mann und sein Boot – in 4 Jahren um die Welt“, das ihm die Idee einer eigenen Weltumsegelung als Kind in den Kopf setzte.
Nach seiner Bootsbauerlehre in Raisting brach er zu seiner vierjährigen Weltumsegelung im Low-Budget Modus auf: In der Silvesternacht 2020 auf 2021 stach er zusammen mit zwei seiner besten Freunde auf seiner eigenhändig restaurierten und modernisierten Yacht „WASA“ von Portugal aus in See. Sein Boot ist ein Deerberg-Bau des Typen Beryll, Baujahr 1978 (46 Jahre alt), von einer Werft, die es heute leider nicht mehr gibt. „WASA“ ist mit ihren Vorbesitzern bereits auf einer dreijährigen Reise um die Welt gesegelt. Eine Kennerin also. Ein gutes Omen.
Obwohl die erste Fahrt zu den Kanaren fast schon das Aus bedeutet hätte, segelte er von da an immer weiter westwärts: „Ich wollte so lange westwärts segeln, bis ich von Osten wieder nach Europa komme.“ Von den Kanaren ging es in die Karibik, dann durch den Panamakanal in den Pazifik. Über Französisch-Polynesien und die Fidschi-Inseln nach Australien und mit einem kleinen „Umweg“ über Vanuatu nach Indonesien, Malaysien und schließlich zu den Malediven. Das Ende seiner Reise führte durch das Rote- und das Mittelmeer.
Vor wenigen Tagen ist er zurück an den Ammersee gekehrt, um viele wunderbare Erlebnisse und einschneidende Abenteuer reicher. Er ist rund 8.000 Seemeilen Einhand gesegelt, in der restlichen Zeit waren über 24 Mitsegler/-innen an Bord.
Unterwegs hat er den kommerziell anerkannten Yachtmaster-Offshore-Schein in Theorie und Praxis gemacht.
Darüber hinaus hat er sich während seinen Überfahrten einen Teil der Astronavigation und den Umgang mit dem Sextanten selbst beigebracht: Die hohen alten Schulen der Navigation vor dem GPS & Co-Zeitalter.
Paul Piendl ist nun für wenige Tage in den heimatlichen Gestaden, bevor er bald wieder auf See geht und lädt Interessierte zu seinem Vortrag über seine vierjährige Weltumsegelung ein.