Naturbeobachtungsturm wieder geöffnet
Mängel bei der Standsicherheit behoben
Nachdem die Überprüfung des Naturbeobachtungsturms im Naturschutzgebiet letzten November Mängel bei der Standsicherheit ergeben hatte, wurde das Bauwerk inklusive Steg umgehend gesperrt.
Nun konnte der beliebte Aussichtsturm nach Abschluss der Arbeiten wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Bürgermeisterin Sandra Perzul und ihr Team freuten sich über die kurzfristige und schnelle Reparatur von Turm und Steg. Zunächst war von einem sehr viel größeren Schaden ausgegangen worden. Zusammen mit der Firma Papperger wurde aber eine Lösung gefunden, die eine große Komplettsanierung um fünf bis sechs Jahre aufschieben kann.
Bis dahin kann auch eruiert werden, wie lange die Bindefrist der früheren Förderung noch greift und ob eventuell dann auch wieder neue Fördergelder in größerem Umfang für die Runderneuerung beantragt werden können. Schätzungen zufolge werden dann finanzielle Mittel im sechsstelligen Bereich nötig, um den Erhalt des Holzbauwerks zu sichern. Die Kosten für die aktuelle Maßnahme belaufen sich auf 14.000 Euro brutto. Dabei wurden drei Tragsäulen am Turm ertüchtigt und drei Stegpfähle getauscht. Im Stegbereich wurden mehrere Zangenhölzer und ca. 25 Lagerhölzer erneuert. „Ich bin sehr froh, dass die Reparatur Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Bauhof und der ausführenden Firma Pappberger so reibungslos und schnell erfolgen konnte und die Besucherinnen und Besucher nun wieder die Möglichkeit haben, den Steg und den Turm zu betreten und die schöne Aussicht auf den See und die Flora und Fauna zu genießen“, betont Sandra Perzul.
Mit beim Termin war auch Jana Jokisch, Gebietsbetreuerin beim Landesbund für Vogelschutz. Auch sie freut sich über die Reparatur und den Erhalt des Beobachtungsturmes. Für ihre Arbeit stellt der Turm einen wichtigen Baustein dar. Hier finden viele Führungen statt. Wichtige Zählungen wie das Monitoring der Wasservögel können von hier aus durchgeführt werden. Nicht zuletzt die Besucherlenkung über den Ausschichtsturm hat in jüngster Vergangenheit sehr positive Effekte gezeigt: Ein junges Fischadlerpaar hatte sich in Sichtweite des Beobachtungsturms zum Brutgeschäft niedergelassen. Das als Sensation gefeierte Ereignis, der Fischadler galt in Oberbayern seit 200 Jahren als ausgestorben, konnte vom Turm aus ohne größere Beeinträchtigung der störungsempfindlichen Tiere beobachtet werden. Zwei gesunde Jungvögel gingen aus dem Brutversuch hervor, und es besteht die Hoffnung, dass das Pärchen im nahenden Frühling zurückkommen wird.
Geplant und errichtet wurden Turm und Steganlage im Jahr 2010 mit Fördermitteln aus dem ELER-Programm (Europäischer Landwirtschaftsfonds) unter Trägerschaft des Landkreises Landsberg am Lech. Die Unterhaltslast sowie die Verkehrssicherungspflicht wurden nach der Einweihung an den Markt Dießen übertragen.

